Reichstagswahlen

Kategorie: Das Jahr 1936

am 29. März 1936

Am 1. März 1935 war das Saargebiet ins Deutsche Reich eingegliedert worden, am 16. März 1935 hatte Hitler die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht verkündet („Deutschlands Ehre ist wiederhergestellt!“) und im März 1936 waren deutsche Truppen unter Verletzung bestehender Verträge ins entmilitarisierte Rheinland einmarschiert, ohne dass das Ausland nennenswert Protest erhob. Getragen von dieser Erfolgswelle setzte Hitler Neuwahlen zum Reichstag an – in Wahrheit ging es ihm um eine Akklamation der „Volksgenossen“ für seine Politik. Anders als noch im August 1934 konnten die Nationalsozialisten mit den „Zustimmungswerten“ zufrieden sein: 99 Prozent auf Reichsebene; im Kreis Wittlich 99, 6 Prozent und in der Stadt Wittlich bei hundertprozentiger Wahlbeteiligung 99,74 Prozent; lediglich elf Nein-Stimmen wurden als „ungültig“ gezählt – im Kreis Wittlich waren es 122 Wähler, die den Wahlzettel (man konnte nur noch „Hitler“ ankreuzen) ohne Kreuz in die Wahlurne gesteckt hatten.

Olympiade

Kategorie: Das Jahr 1936

23 HJ 5 Dez 1936 500

Mit Blick auf ausländische Besucher wurden im „Olympia-Jahr“ 1936 zumindest einige diskriminierende Schilder wie „Hier in diesem Ort sind Juden unerwünscht!“ entfernt. Das Badeverbot für Juden im neuen, im Juli 1935 eingeweihten Wittlicher Schwimmbad blieb bestehen.

Autor: Franz-Josef Schmit, November 2020

Literatur

  • Mehs, Matthias Joseph: Tagebücher vom November 1929 bis September 1946. Hrsg. von Günter Wein und Franziska Wein. 2 Bd., Trier 2011.
  • Petry, Klaus: Wittlich unter dem Hakenkreuz. 3. Teil der Stadtgeschichte. Wittlich 2009.
  • Zeitenwende. Das 20. Jahrhundert im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Bearbeitet von Erwin Schaaf. Wittlich 2000.
  • Wein-Mehs, Maria: Juden in Wittlich 1808 – 1942. Wittlich 1996.
  • Einbezogen sind eigene Recherchen des Verfassers zum Nationalsozialismus in Wittlich.